Donnerstag, 5. März 2015

Zines#three – die frühen 80er. Künstlerzeitschriften

Zines#three – die frühen 80er. Künstlerzeitschriften aus der Sammlung Hubert Kretschmer, München 



Nach den Vorgängerausstellungen 2013 und 2014, die Produktionen der siebziger Jahre präsentierten, wird unser Vitrinenausstellungszyklus Zines – Künstlerpublikationen aus der Sammlung Hubert Kretschmer (Archive Artist Publications) nun mit einer Auswahl von Publikationen der achtziger Jahre abgeschlossen. Diese Zeit bildet neben ganz aktuellen Publikationen den Schwerpunkt von Hubert Kretschmers Münchner Archiv Künstlerische Bücher / Archive Artist Publications.Gezeigt werden über 200 Hefte aus mehr als 70 zeitschriftenartigen Künstlerpublikationen aus 11 Ländern. Es überwiegen wiederum die deutschsprachigen Beispiele, doch die relativ zahlreichen Titel aus Kanada, Frankreich und den USA erinnern an die Wichtigkeit gerade dieser Länder für die alternative Künstlerbuchszene der Zeit.

Die Palette reicht von ‚Zines‘ im engen Sinne der Eigenproduktion mit einfachen Mitteln und der Nutzung alternativer  Vertriebswege über mit dem Tageszeitungsformat spielende Projekte wie „Killt“ oder „Der Neger“ bis zu international berühmt gewordenen Kunstmagazinen im Illustriertenformat wie Andy Warhol’s „Interview“ oder das von der kanadischen Künstlergruppe General Idea produzierte „File Megazine“. Einige Beispiele wie „Amtramdram“ und „Toi et moi pour toujours“ kommen aus der in den achtziger Jahren aufblühenden französischen ‚Graphzines‘-Produktion, von der das ZI bereits eine herausragende Sammlung besitzt. Judith Hoffberg’s „Umbrella“ und „Instant Media“ Nr. 16, das Katalogheft zu Hubert Kretschmers PariserAusstellung von 1986, bezeugen das frühe Bemühen um bibliographische (Selbst-)Dokumentation und Archivierung, aus dem heraus auch Hubert Kretschmers Archiv 1980 entstanden ist. In Bibliotheken sind solche Materialien weiterhin rar. Der überwiegende Teil der gezeigten Titel ist bislang weder in der Bibliothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte noch in anderen bayerischen Bibliotheken vorhanden. Wir freuen uns deshalb besonders, diese Künstlerpublikationen im Kontext des DFG-geförderten Projekts Studienzentrum zur Moderne - Bibliothek Herzog Franz von Bayern im Zentralinstitut für Kunstgeschichte zeigen zu dürfen.